Zügiger Ausbau des Flughafens Hahn nötig

Hofheim. Der Landtagsabgeordnete und CDU-Kreisvorsitzende im Main-Taunus-Kreis, Axel Wintermeyer, hat bei einer Besichtigung des Flughafens Hahn im Hunsrück, dessen zügigen Ausbau und eine bessere Anbindung an die verkehrliche Infrastruktur des Rhein-Main- Gebiets gefordert.

An der von Wintermeyer organisierten Besichtigung nahm eine 50- köpfige Delegation von CDU-Parteivorstands- und Fraktionsmitgliedern aus seinem Wahlkreis Main-Taunus-West teil. Man habe den Flughafen Hahn und seine Umgebung deshalb besichtigen wollen, um sich ein eigenes Bild von der Lage machen zu können. Ebenso hätten die CDU-Mitglieder, so Wintermeyer, die möglichen Alternativen bei einer Einbeziehung des Flughafens Hahn in die Abwicklung des Flugverkehrs auf dem Rhein-Main-Flughafen kennen lernen wollen.

In einem Gespräch mit dem Geschäftsführer des Flughafens, Andreas Helfer, seien beachtliche Perspektiven für eine Verbesserung der Infrastruktur „auf dem Hahn“ deutlich geworden. Eine Verlagerung von Flügen nach Frankfurt-Hahn, der mit einer unbeschränkten Nachtfluggenehmigung ausgestattet sei, wäre nach Auffassung der CDU-Politiker technisch und logistisch sehr wohl machbar und eine bedenkenswerte Möglichkeit, die zu einer spürbaren Entlastung der hiesigen Region führen könne.

„Seit 1997 hat die Zahl der Nachtflüge auf dem Flughafen Frankfurt- Rhein-Main um mehr als 50% zugenommen. Dieser Anstieg geht nicht nur auf das Konto der Frachtflieger, sondern auch auf das der Charterflüge“, hob Wintermeyer hervor. Die Verlagerung, insbesondere von Charter- und Cargokapazitäten auf den Flughafen Frankfurt-Hahn, sei daher eine Möglichkeit, Entlastung im Ballungsraum Rhein-Main zu bieten.

Dass hierfür noch erhebliche Vorarbeiten, vor allem im Bereich der Infrastruktur zu leisten sind, wurde durch die etwa eineinhalbstündige Anreise vom Rhein-Main-Gebiet in den Hunsrück klar. So sei der Ausbau von einigen Autobahn-Teilabschnitten ebenso unvermeidlich, wie der vierspurige Ausbau der nach Hahn führenden Bundesstraße.

Ebenso müsse kurzfristig die dortige Landebahn verlängert werden, um schweren Frachtmaschinen ausreichend Raum zu gewähren. Die Delegation konnte erfahren, dass vor kurzem die Malaysia- Airline die Frachtflüge nach Hahn eingeschränkt habe, weil Großflugzeuge mit voller Nutzlast auf der relativ kurzen, für Kampfflieger der Amerikaner gebauten Bahn nicht starten konnten. Bemerkenswert sei, dass andere Voraussetzungen erfreulicher Weise schon jetzt gegeben seien, so etwa ein uneingeschränkter Nachtflugverkehr und ausreichend Platz für Wartungs- und Abfertigungsanlagen.

Wintermeyer forderte entsprechende Abmachungen zwischen den beteiligten Bundesländern Hessen und Rheinland-Pfalz sowie der Fraport AG als Flughafenträger, um die „einmalige Chance für die Realisierung eines Charter- und Frachtflughafens in unmittelbarer Nähe der pulsierenden Rhein-Main-Region“ zu nutzen.

Nach einer Studie der Deutschen Verkehrsbank, des führenden deutschen Finanz-Institutes für Verkehrs- und Transportinvestitionen, sei in den nächsten 20 Jahren mit einer Verdreifachung des Frachtflugaufkommens zu rechnen. Der Studie sei zu entnehmen, so Wintermeyer, dass möglicherweise dann wenige große Frachtflugallianzen eine Entkopplung von Fracht- und Passagierflügen herbeiführten und spezielle Frachtflughäfen als Knotenpunkte nutzen würden. Auch konnte sich die CDU-Delegation vor Ort davon überzeugen, dass die Abfertigungs-Dauern von Fracht- und Charterflügen erheblich kürzer seien, als auf bekannten Großflughäfen. Somit könnte schon heute ein Großteil, der für den Anfahrtsweg benötigten Zeit, kompensiert werden. Zudem könne man in Hahn bislang kostenlos parken.

Das Gebiet um den Flughafen Frankfurt-Hahn sei im Vergleich zum Rhein-Main-Gebiet dünn besiedelt, ähnliche Probleme wie hier könnten in Hahn deshalb nicht entstehen. Zwar würde der Ausbau der Verkehrswege, wie eine Steigerung der Flugkapazitäten in Hahn, zu einer Mehrbelastung der dortigen Bevölkerung führen, jedoch würde dies von der überwiegenden Mehrheit der dort lebenden Menschen auch im Hinblick auf die neu entstehenden Arbeitsplätze akzeptiert, so Wintermeyer abschließend.