„Ausbildung JA – Abgabe NEIN“

Axel Wintermeyer besucht Firma Kobold-Messring GmbH in Hofheim

Hofheim. Im Rahmen der Ausbildungsoffensive der CDU-Fraktion im Hessischen Landtag wirbt der Landtagsabgeordnete Axel Wintermeyer in seinem Wahlkreis für mehr Ausbildungsplätze. In der Diskussion um die Schaffung neuer Ausbildungsplätze hält der CDU-Politiker die Ausbildungsplatzabgabe für das falsche Mittel. „Vielmehr müsse mit überzeugenden Beispielen für die Einrichtung weiterer Ausbildungsplätze geworben werden. Zwangsmaßnahmen wären eine Bestrafung der mittelständischen Unternehmen, die das größte Kontingent an Ausbildungsplätzen zur Verfügung stelle“, so der Abgeordnete. Wintermeyer zeigt sich besorgt über die momentane Lage: „Betriebe wie junge Lehrstellen-Suchende hätten schon jetzt mit großen Problemen zu kämpfen.“ Der Politiker hält es für „ökonomischen Unsinn, mit immer neuen Steuern und Abgaben Unternehmen zu mehr Ausbildungsplätzen, respektive zu mehr Leistung und Wettbewerbsfähigkeit bewegen zu wollen. Sei doch die Politik der Bundesregierung höchst kontraproduktiv und mitverantwortlich, dass jede Viertelstunde ein Unternehmen in Deutschland dicht machen müsse“, so Wintermeyer. Da läge das tatsächliche Problem beim Ausbildungs- und Arbeitsmarkt.

Nach der Firma Rothenberger GmbH in Kelkheim besuchte Axel Wintermeyer mit der Firma Kobold Messring GmbH ein weiteres mittelständisches Unternehmen im Main-Taunus-Kreis, das sich durch Einsatz und Qualität im Rahmen der Ausbildung beispielhaft hervorhebt.

Die Kobold Messring GmbH ist eines der international führenden Unternehmen in der Mess- und Regeltechnik, das sich durch patentfähige Technologien, hochwertige Qualitätserzeugnisse und überlegenem Kundendienst auf dem Markt etabliert hat. Das an mehreren Standorten weltweit tätige Unternehmen mit Sitz in Hofheim entwickle und vertreibe Instrumente zur Überwachung, Messung und Regelung physikalischer Größen. Zu den weltweiten Kunden zählen Großkonzerne wie Fiat oder die amerikanische Weltraumagentur NASA. Am Standort Hofheim sind knapp 100 Mitarbeiter beschäftigt, darunter 8 Auszubildende.

Diplomingenieur und Firmengründer Klaus J. Kobold erwarte von seinen Auszubildenden ein hohes Maß an Selbständigkeit und Eigenverantwortlichkeit. „So habe ich es während meiner eigenen Ausbildung gelernt und damit durchweg gute Erfahrungen gemacht“, berichtete Kobold dem CDU-Landtagsabgeordneten. „Lehrlinge in unserem Unternehmen werden von Anfang an als vollwertige Mitarbeiter gesehen, die jedoch das Recht haben, auch Fehler machen zu dürfen“, führte die Ausbildungsleiterin Yildirim aus.

Da das Unternehmen weltweit tätig ist, werden gerne Bewerber mit guten Sprachkenntnissen oder Ausländer eingestellt. Die Zahl der Bewerber liege im Schnitt bei 80, von denen dann 12 zum Vorstellungsgespräch geladen würden, teilte Ayse Yildirim mit. Kobold als auch Yildirim beklagten in diesem Zusammenhang den teilweise erschreckend niedrigen Bildungsstand mancher Lehrstellensuchender. Hier wären nicht nur die Jugendlichen sondern auch Eltern wie Berufschulen gefordert.

Wintermeyer lobte den vom Firmengründer eingeschlagenen Weg, Ausbildung vom ersten Tag der Gründung an anzubieten und damit zu zeigen, dass die Firma Kobold die Auszubildenden als Zukunft des Unternehmens begreife. Abschließend appellierte er an die Flexibilität der Jugendlichen: „Nicht jeder wird seinen Wunschberuf ausüben können. Es ist aber besser, eine qualifizierte Ausbildung in einem Beruf zu erhalten, auch wenn er nicht der Traumberuf ist, als den direkten Weg in die Erwerbslosigkeit zu gehen.“