50 Hochheimer Schülern wird der Zugang zu Mainzer Gymnasien verwehrt.

Wintermeyer kritisiert Mainzer Schul-Entscheidung

Wiesbaden/Hochheim. Als Störung der gut nachbarschaftlichen Beziehungen und am Rande der Seriosität bezeichnete der für Hochheim zuständige CDU-Landtagsabgeordnete, Axel Wintermeyer, die Entscheidung des Mainzer Schulamtes, 50 4.Klässlern aus Hochheim den Zugang zu Mainzer Gymnasien zu verwehren.

Es sei ein bisher einmaliger Vorgang, dass der Mainzer Kultusdezernent Peter Krawietz kurzfristig die Kinder aus den bereits erstellten Annahmelisten ohne Vorwarnung herausgenommen habe. Planungsfehler der Mainzer Schulbehörden würden dadurch auf dem Rücken Hocheimer Kinder ausgetragen, so der CDU-Politiker und erinnerte daran, dass seit Jahrzehnten etwa 50 Hochheimer Schüler pro Jahrgang auf Mainzer Gymnasien gingen. Von der umstrittenen Entscheidung seien derzeit Schüler der Klassenstufen 3 und 4 der Astrid-Lindgren- und der Weinbergschule betroffen.

Wintermeyer betonte, die Kurzfristigkeit der Entscheidung sei nicht hinnehmbar, zumal die Eltern noch vor wenigen Monaten von der Mainzer Seite geradezu in deren Schulen angelockt worden seien.
Seinen Informationen nach habe es nicht nur an Hochheimer Eltern und Schüler gerichtete Einladungen zu Tagen der offenen Tür an Mainzer Gymnasien gegeben sondern es sei auf der anderen Rheinseite bereits eine Auswahl hinsichtlich der gymnasialen Eignung der Kinder getroffen worden.

Auch habe man nicht beim Anmeldetermin im Februar dieses Jahres darauf hingewiesen, dass die Schüler sicherheitshalber auch in Hessen anmelden werden sollten. „Für mich ist es unverständlich, dass 4 Wochen nach dem Anmeldetermin seitens der rheinlandpfälzischen Behörden erst festgestellt wird, dass sie zu viele Schüler haben“, so der Landtagabgeordnete. Durch das Verhalten der Schulbehörden sei ein Vertrauens-tatbestand geschaffen worden, der nun zu erfüllen sei.
Im Main-Taunus Kreis seien die Gymnasien bereits praktisch ausgebucht und wahrscheinlich nicht in der Lage kurzfristig 50 neue

Schüler aufzunehmen. Auch könne man den Eltern nun nicht zumuten ihre Kinder entgegen ihrem Willen auf integrierte Gesamt-
schulen zu geben.

Nach Informationen Wintermeyers, sei der Main-Taunus Kreis als Schulträger auch nicht vorab sondern über die Presse informiert worden.
Er kündigte an, dass er neben dem Main-Taunus Schuldezernenten Michael Cyriax auch die hessische Kultusministerin Karin Wolff bitten werde, sich der Angelegenheit anzunehmen.
Zwar könne man keinen Druck auf die Mainzer Behörden seitens des Main-Taunus Kreises oder Hessens ausüben. Man könne jedoch nachdrücklich an diese appellieren, dass wir erwarten, dass von ihnen geschaffene Vertrauenstatbestände auch erfüllt würden.

Schließlich sei im „kleinen Grenzverkehr“ von den Rheinland -Pfälzern auch zu berücksichtigen, dass 120.000 ihrer Bürger täglich nach Hessen anreisten um hier zu arbeiten. „Da fallen doch 50 Schülerinnen und Schüler, die aus Hochheim auf Mainzer Gymnasien wollten, kaum ins Gewicht“, so der CDU-Politiker.