Kurswechsel bei der Gentechnik in Hessen

Der CDU-Landtagsabgeordnete und Sprecher der CDU-Fraktion für gentechnische Fragen, Axel Wintermeyer, hat vor dem Plenum des Hessischen Landtages auf die zunehmende Bedeutung der grünen Gentechnik für den Forschungsstandort Hessen hingewiesen und die Beendigung der „ideologischen Grabenkämpfe“ in diesem Bereich gefordert. Er verlangte einen ehrlichen und berechenbaren Umgang mit dieser Technologie. Panikmache sei fehl am Platz. Vielmehr sei es nötig, zu einer zukunftsgerichteten und innovativen Sicht auf die grüne Gentechnik zu finden. Die Innovationspotenziale dieser weltweit eingesetzen Technik müssten zum bestmöglichen Nutzen für Verbraucher und Umwelt verfügbar gemacht werden.

Diese Mahnung richtete er vor allem an die Oppositionsfraktionen von SPD und Grünen, die globale Notwendigkeiten und vorhandene Realitäten nicht genügend wahrnähmen und durch die unverantwortliche Politik ihrer Bundesregierung den Forschungsstandort Deutschland schädigten. Bei nunmehr über 700 Millionen hungernden Menschen auf der Welt verbiete sich die ideologische Verweigerung der Zukunftschancen der grünen Gentechnik. Zwar ließe sich mittels grüner Gentechnik allein nicht der Hunger in der Welt beheben, aber angesichts des immer knapper werdenden Ackerlandes sei es unverantwortlich, mögliche Ertragssteigerungen auszulassen.

Die von der Bundesregierung vorgegebenen Rahmenbedingungen seien jedoch für den Gentechnikstandort Deutschland mehr als schlecht. Das zukunftsweisende 3-Jahres-Programm zum flächendeckenden Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen sei von der Bundesregierung einfach gestrichen worden. „Nun haben wir einmal mehr mit der Abwanderung von Unternehmen, dem Verlust von Arbeitsplätzen und der nachhaltigen Rufschädigung unseres Landes als Technologiestandort zu rechnen“, kritisierte Wintermeyer.
Warum die Bundesrepublik Deutschland auf dem letzten Platz beim Wirtschaftswachstum gelandet sei, liege bei einer solchen Politik auf der Hand, stellte Wintermeyer fest.

Die Entwicklung in der grünen Gentechnik sei sicher, ausgereift und auch kommerziell einsatzfähig, dies belegten 81 Studien, die von der Europäischen Kommission vorgelegt worden seien. Selbst die heutige Bundesregierung komme in ihrem 2.Gentechnikbericht nicht darum herum zu bestätigen, dass grüne Gentechnik verantwortbar genutzt werden könne und in hohem Maße sicher sei.

Man müsse beim Verbraucher Vertrauen in die neue Technik aufbauen, forderte Wintermeyer. Verbraucherschutz, Genehmigungsverfahren und Kennzeichnungsvorschriften auf europäischer Ebene seien notwendig. Die praktische Anwendung und die Möglichkeit zu Kommunikation und Diskussion mit den Menschen werde zum Erfolg führen. Dieser Erfolg drohe durch den falschen Kurs der Bundesregierung schon im Keim erstickt zu werden.

Deshalb forderte Wintermeyer die Wiederaufnahme des 3-Jahres- Programms zur Förderung grüner Gentechnik. Nur so könne bewiesen werden, dass der Fortschritt in der grünen Gentechnik genauso unverzichtbar wie verantwortbar sei, sagte Wintermeyer abschließend.