Wintermeyer: Lizenzvergabe über Klonversuche in Großbritannien verstößt gegen Menschenwürde und EU-Verfassung!
Wiesbaden. Zur Entscheidung der britischen Behörde für menschliche Fortpflanzung und Embryologie (HFEA), das Klonen menschlicher Embryonen für Forschungszwecke zuzulassen, erklärt der Sprecher der CDU-Landtagsfraktion für Gentechnik und Bioethik, Axel Wintermeyer, MdL:
„Die Entscheidung der britischen HFEA ist die Einleitung einer äußerst düsteren und verhängnisvollen Entwicklung in Europa. Beim therapeutischen Klonen, wie es jetzt in Großbritannien genehmigt wurde, werden Embryos zur Stammzellengewinnung künstlich erzeugt und dann vernichtet. Menschliches Leben wird zum bloßen Material degradiert. Die Menschenwürde wird mit Füssen getreten!
Zudem ist das therapeutische Klonen wissenschaftlich äußerst umstritten. Das deutsche Embryonenschutzgesetz hat eine eindeutige Wertebestimmung vorgenommen: jede Herstellung und jede Verwendung eines menschlichen Embryos ist unzulässig.
Es ist umso bedauernswerter, das ein führendes EU-Mitglied wie das Vereinigte Königreich nun das Klonen an menschlichen Embryos legalisiert hat. Um die Entwicklung zur Klonforschung am Menschen zu verhindern, muss die Bundesregierung eine klare Position beziehen. Sie muss das britische Vorgehen ächten und sich für ein umfassendes Klonverbot einsetzen!
Die Entscheidung der britischen Behörde zeigt abermalig, wie dringend eine internationale Regelung benötigt wird. Knapp ein Jahr ist es her, dass sich die Weltgemeinschaft in New York nicht auf eine Konvention zur Ächtung des Klonens von Menschen einigen konnte. Daher muss die Bundesregierung sich bei den anstehenden Verhandlungen um eine UN-Klonkonvention für ein striktes und generelles Klonverbot aussprechen.
Auch muss geprüft werden, ob die britische Behörde mit der Zulassung gegen geltendes europäisches Recht und gegen die EU-Verfassung verstoßen hat! Der Mensch darf nicht zum austauschbaren Warenlager medizinisch höchstbedenklicher Experimente verkommen!“