Axel Wintermeyer: „Glaube und Kirche können nicht aus dem öffentlichen Leben verbannt werden,denn sie sind Teil unserer Geschichte und Tradition.“

Hessischer EAK-Vorsitzender zur Debatte um die Umbenennung des Sankt-Martin-Festes in„Sonne-Mond-und-Sterne-Fest“ in einer Bad Homburger Kita

Wiesbaden. Mit großer Sorge habe der Vorsitzende des hessischen evangelischen Arbeitskreises in der CDU (EAK), Staatsminister Axel Wintermeyer, die Debatte um die Umbenennung des Sankt-Martins-Festes in einer Bad Homburger Kita verfolgt. Nach Recherchen der Taunus Zeitung hatten Eltern berichtet, dass in ihrer Kita das Sankt-Martin-Fest als „Sonne-Mond-und-Sterne-Fest“ bezeichnet würde, da dies „politisch korrekter“ sei und Kinder anderer Kulturkreise nicht diskriminiere.

Konfrontiert mit der Kritik der Eltern und der Öffentlichkeit versuche die Stadt den Vorfall nun offenbar herunterzuspielen, indem von einer trivialen Verselbständigung der Wortneuschöpfung „Sonne-Mond-und-Sterne-Fest“ gesprochen werde. „Das klingt auf den ersten Blick harmlos“, sorgt sich Wintermeyer und fügte hinzu: „Es muss bei den betreffenden Wortschöpfern ein zerrüttetes Verhältnis zu Glaube und christlicher Tradition vorliegen. Wie kommt man sonst auf die Idee, einenso tief gesellschaftlich verankerten Brauch wie das Sankt-Martin-Fest ohne Not durch einen solchen Kunstbegriff ersetzen zu wollen?“ Das lasse tief blicken.

Leider komme es zunehmend vor, dass einzelne versuchten, Glaube und Kirche komplett aus der Öffentlichkeit zu verbannen. Das habe sich auch anhand der unsäglichen Debatte um die Umbenennung von Weihnachtsmärkten in Wintermärkte in Berlin gezeigt. Wintermeyer: „Glaube und Kirche können nicht aus dem öffentlichen Leben verbannt werden, denn sie sind Teil unserer Geschichte und Tradition.“
Schlimmer noch sei, wenn dies unter dem Deckmantel vermeintlicher „political correctness“ geschehe. „Gläubige anderer Religionen haben mit christlichen Festen oft weniger Probleme als selbsterklärte Säkularisierer“, erklärte der CDU-Politiker. Auch im Bad Homburger Fall werde ein Vertreter des Zentralrats der Muslime damit zitiert, dass das Teilen mit Bedürftigen als Grundgedanke des Sankt-Martin-Festes auch für Muslime vorbildlich sei.

Wintermeyer erinnerte im Übrigen daran, dass es in der deutschen Geschichte schon einmal den Versuch gegeben habe, die Religion „ganz harmlos“ durchrein sprachliche Neuschöpfungen zu verdrängen. In der DDR habe man beispielsweise versucht, aus Weihnachtsengeln „geflügelte Jahresendzeitfiguren“ zu machen.